1. FC Saarbrücken TT wahrt mit Kraftakt gegen Bad Homburg die Playoff-Chance

Der 1. FC Saarbrücken Tischtennis hat sich in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) mit einem nervenaufreibenden 3:2-Erfolg über den TTC OE Bad Homburg im Rennen um die Playoffs gehalten. In einem hochdramatischen Spiel kämpfte sich der amtierende Champions-League-Sieger nach einem 0:2-Rückstand noch eindrucksvoll zurück und sicherte sich zwei enorm wichtige Punkte. Mit diesem Erfolg rückt der FCS dem viertplatzierten TSV Bad Königshofen weiter auf die Pelle und hat weiterhin die Möglichkeit, sich für die Endrunde zu qualifizieren.
Fehlstart für Saarbrücken
Dabei begann der Abend alles andere als vielversprechend. Im Auftakteinzel traf Patrick Franziska auf Benno Oehme – eine Paarung, die im Vorfeld als klare Angelegenheit für den deutschen Nationalspieler galt. Doch Oehme bewies Kampfgeist und nutzte die Unsicherheiten seines Gegners eiskalt aus. Mit 3:1 (6:11, 11:5, 7:11, 8:11) entschied der Bad Homburger das Duell für sich und setzte damit ein erstes Ausrufezeichen.
Nach seinem überraschenden Triumph zeigte sich Oehme selbst verblüfft:
Ich bin mit wenig Erwartungen in das Spiel gegangen, da ich die letzten Spiele auch nicht so gut drauf war. Doch den ersten Satz konnte ich dann gewinnen, den zweiten hatte er mich dann dominiert und ich dachte schon, dass es jetzt sehr schwierig wird. Danach hat Franziska für seine Verhältnisse recht viele einfache Fehler gemacht, ich hatte bisschen Glück mit ein paar Netz- und Kantenbällen und konnte das dann am Ende irgendwie gewinnen.
Noch größer wurde die Enttäuschung bei den Gastgebern, als auch Darko Jorgic sein Einzel gegen Kristian Karlsson verlor. In einem mitreißenden Fünf-Satz-Krimi behielt der Schwede mit 3:2 (5:11, 11:6, 8:11, 11:4, 9:11) die Oberhand und baute die Führung für die Gäste auf 2:0 aus. Für Saarbrücken war klar: Um die Playoff-Chance zu wahren, durfte nun kein weiterer Punkt mehr abgegeben werden.
Ionescu leitet die Wende ein
Einmal mehr bewies Eduard Ionescu, warum er für den FCS in dieser Saison von unschätzbarem Wert ist. Mit einer beeindruckenden Bilanz von 11:3 im Einzel und 5:1 im Doppel war er bereits mehrfach der Matchwinner – und auch gegen Bad Homburg stellte er sein Kämpferherz unter Beweis. Gegen Gustavo Tsuboi ließ er sich nicht beirren und verkürzte mit einem souveränen 3:1 (11:4, 12:10, 7:11, 11:6) auf 1:2.
Damit war die Hoffnung zurück, doch die nächste Aufgabe hätte kaum schwieriger sein können: Franziska musste gegen Karlsson unbedingt gewinnen, um Saarbrücken in die Entscheidungsphase zu bringen. Nach einer 0:2-Satzrücklage sah es jedoch bereits nach der vorzeitigen Niederlage aus. Doch der erfahrene FCS-Profi zeigte, warum er zu den besten Spielern Europas gehört. Mit einer leidenschaftlichen Energieleistung kämpfte er sich in den fünften Satz, geriet dort jedoch erneut mit 8:10 in Rückstand. Doch Franziska blieb eiskalt, wehrte beide Matchbälle ab und sicherte sich mit einem 13:11 den umjubelten Sieg.
Anschließend zollte er seinem Gegner großen Respekt:
Sehr schwieriges Spiel heute. Ich muss erstmal sagen, dass Kristian heute unfassbar gut gespielt hat. Gegen Darko schon und dann auch gegen mich, vor allem in den ersten beiden Sätzen – ich habe selten gegen einen so starken Spieler gespielt. Ich weiß nicht, ob ich den Sieg am Ende verdient habe, aber ich habe einfach alles reingelegt, nachdem ich vom ersten Einzel natürlich sehr enttäuscht war. Mal schauen, ob wir es jetzt noch irgendwie mit Glück und Dusel in die Playoffs schaffen.
Doppel bringt die Entscheidung
Nun war es an Ionescu und Cedric Meissner, den Abend mit einem Sieg im Abschlussdoppel perfekt zu machen. Und das Duo ließ keinerlei Zweifel aufkommen. Mit einer hochkonzentrierten Vorstellung dominierten sie Tsuboi/Oehme nach Belieben und gewannen in drei Sätzen mit 3:0 (11:6, 12:10, 11:2). Damit war die Partie gedreht und Saarbrücken durfte sich über einen immens wichtigen Erfolg freuen.
Playoff-Traum lebt weiter
Mit diesem Sieg bleibt der FCS im Rennen um die begehrten Playoff-Plätze. Bad Königshofen liegt aktuell noch knapp vor den Saarländern, hat jedoch nur eine um vier Sätze bessere Differenz. Besonders brisant: Am letzten Spieltag kommt es zum direkten Duell zwischen den beiden Mannschaften. Am 29. März wird sich entscheiden, wer den begehrten vierten Platz ergattert.
Sollte Saarbrücken die Playoffs verpassen, bleibt zumindest der Trost, sich voll auf die Champions League konzentrieren zu können. Nach zwei Titeln in der Königsklasse wollen Franziska, Jorgic und Co. auch in dieser Saison triumphieren. Das Final-Four-Turnier findet am 31. Mai und 1. Juni in der heimischen Saarlandhalle statt, wo der FCS erneut Geschichte schreiben will. Neben Borussia Düsseldorf warten mit KS Global Pharma Orlicz 1924 Suchedniow und KS Dartom Bogoria Grodzisk Mazowiecki zwei polnische Herausforderer, die erstmals in einem Finalturnier stehen. Doch zunächst richtet sich der Blick der Saarbrücker auf den 29. März. Dann entscheidet sich, ob der dramatische Triumph gegen Bad Homburg am Ende den entscheidenden Ausschlag für den Playoff-Einzug gibt.