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Abschied mit Bedeutung – und die ersten Schritte in eine neue Saison

Robin Fellhauer – Einer, der Geschichte geschrieben hat

Am Ende waren es nicht nur die 178 Spiele, die Robin Fellhauer für die SV Elversberg bestritten hat. Es waren die Art, wie er sie spielte, und die Wege, die er gemeinsam mit dem Verein gegangen ist, die ihn zu einer Identifikationsfigur an der Kaiserlinde werden ließen. Nun verlässt der 27-Jährige die SVE und wagt den Schritt in die Bundesliga zum FC Augsburg – ein Transfer, der sportlich wie symbolisch Gewicht hat. Denn Fellhauers Wechsel steht nicht nur für die eigene Karriere eines Spielers, der sich stetig entwickelt hat. Er erzählt auch eine Geschichte darüber, wie weit die SV Elversberg in wenigen Jahren gekommen ist.

Als Robin Fellhauer im Herbst 2019 vom SC Freiburg II nach Elversberg wechselte, spielte der Klub noch in der Regionalliga Südwest. Damals konnte wohl kaum jemand erahnen, dass wenige Jahre später nicht nur die Mannschaft, sondern auch einzelne Spieler des Kaders auf Bundesliganiveau gefragt sein würden. Fellhauer entwickelte sich in dieser Zeit vom jungen Rechtsverteidiger zu einer festen Größe in der Defensive, schließlich sogar zum Lenker und Kapitän des Teams. Seine Position variierte dabei ebenso wie sein Einfluss auf das Spiel. Mal Rechtsverteidiger, mal Innenverteidiger, vor allem aber ein Abräumer und Stratege im defensiven Mittelfeld.

Robin Fellhauer hat für unseren Verein Enormes geleistet, er war auf und neben dem Platz eine bedeutende Persönlichkeit. Dass er die SV Elversberg nach dieser langen Zeit verlässt, ist für uns sportlich und menschlich natürlich ein Verlust

sagt Sportvorstand Ole Book. Und doch steckt in diesem Verlust auch eine Botschaft: Spieler wie Fellhauer verlassen die SVE nicht mehr aus der Not heraus oder wegen fehlender Perspektiven, sondern weil sich der Verein zu einem Ort entwickelt hat, an dem Karrieren beginnen – und von dem sie in größere Sphären weiterziehen.

Fellhauer selbst spricht voller Respekt von seiner Zeit in Elversberg. „Dass ich Teil dieser Geschichte sein durfte, wird für mich etwas Besonderes bleiben. Ich werde diese Zeit immer in Erinnerung behalten“, sagt er. Es klingt nach Abschied, aber auch nach Verbundenheit. Der gebürtige Badener weiß, dass sein Weg nicht selbstverständlich war. Mit harter Arbeit hat er sich von einem Regionalliga-Spieler zu einem der auffälligsten Akteure der 2. Bundesliga entwickelt.

Dass ich Teil dieser Geschichte sein durfte, wird für mich etwas Besonderes bleiben. Ich werde diese Zeit immer in Erinnerung behalten

Dass dies nicht nur im Saarland wahrgenommen wurde, beweist die Auszeichnung des Fachmagazins kicker, das Fellhauer erst kürzlich zum besten defensiven Mittelfeldspieler der 2. Liga kürte. „Antreiber, lauf- und zweikampfstark, dazu vor allem aus der Distanz torgefährlich“, hieß es in der Begründung. Drei Tore und zwei Assists in der Rückrunde der vergangenen Saison unterstreichen seine Offensivqualitäten, die ihn für viele Klubs interessant machten.

Tatsächlich war der FC Augsburg nicht der einzige Verein, der Fellhauer verpflichten wollte. Auch der 1. FC Köln und Werder Bremen sollen Interesse gezeigt haben. Doch letztlich überzeugten die Verantwortlichen des FCA, die sich intensiv um den Mittelfeldspieler bemühten. „In der Bundesliga spielen zu dürfen, war immer mein großes Ziel. Dass ich mir diesen Wunsch nun mit dem Wechsel zum FCA erfüllen kann, bedeutet mir viel“, erklärt Fellhauer.

Für Augsburg ist der Transfer ein wichtiger Baustein in einem Sommer des Aufbruchs. Nach einer Saison, in der es offensiv oft an Ideen und Durchschlagskraft fehlte, will der FCA gezielt Qualität statt Masse verpflichten. Geschäftsführer Michael Ströll beschreibt Fellhauer als „lauf- und zweikampfstark, flexibel einsetzbar und mit Offensivqualitäten ausgestattet“. Dass er ausgerechnet in Augsburg landet, passt zu einem Verein, der sich in den vergangenen Jahren immer wieder als Plattform für Spieler verstanden hat, die in der Bundesliga Fuß fassen wollen.

Doch so sehr sich Fellhauer nun auf sein neues Abenteuer freut, bleibt sein Name mit der jüngeren Geschichte der SV Elversberg untrennbar verbunden. Er war einer der Köpfe, die die Reise von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga möglich gemacht haben. Sein Spiel war geprägt von Intelligenz, von Übersicht, von einer kompromisslosen Mentalität. Er war nie der lauteste Mann auf dem Platz, doch wenn es darum ging, ein Spiel zu ordnen oder defensive Löcher zu stopfen, führte an ihm selten ein Weg vorbei.

Dass Spieler wie Fellhauer nun den Schritt in die Bundesliga schaffen, ist auch ein Zeichen für die Entwicklung der SVE. Längst hat sich der Klub einen Ruf erarbeitet, in dem Spieler nicht nur Durchgangsstation sehen, sondern echte Entwicklungsmöglichkeiten. Dass nun einer ihrer dienstältesten Akteure geht, schmerzt sportlich zweifellos. Doch es ist auch eine Bestätigung, dass Elversberg die Fähigkeit besitzt, Talente auszubilden und ihnen Türen zu öffnen.

Die Lücke, die Fellhauer hinterlässt, wird schwer zu schließen sein. 178 Pflichtspiele, zahllose Ballgewinne, wichtige Tore – und vor allem das Gesicht einer Mannschaft, die in den vergangenen Jahren über sich hinauswuchs. Doch während sich Robin Fellhauer auf den Bundesliga-Start beim FC Augsburg vorbereitet, dürfte man an der Kaiserlinde mit ein wenig Stolz auf seinen Weg blicken. Denn dieser Transfer erzählt nicht nur von einem Spieler, der sich seinen Traum erfüllt. Sondern auch von einem Verein, der in den vergangenen Jahren größer geworden ist, als es viele je erwartet hätten.

Vom Bundesliga-Traum zurück zum Testspielalltag Elversberg startet mit Remis in die Testspielphase

Noch während an der Kaiserlinde über den Transfer Robin Fellhauers reflektiert wird, richtet sich der Blick der Mannschaft bereits wieder auf das sportliche Tagesgeschäft: Das erste Testspiel gegen Eintracht Trier endete 3:3 – erste Erkenntnisse inklusive. Die Eindrücke aus der Vorbereitung machen deutlich: Die Zukunft wartet nicht – sie beginnt jetzt.

Die SV Elversberg hat das erste Testspiel der Sommer-Vorbereitung mit einem 3:3-Unentschieden gegen den Regionalligisten SV Eintracht Trier abgeschlossen. Nach einer intensiven Trainingswoche bei hochsommerlichen Temperaturen bot die Partie in Schillingen erste Erkenntnisse für Trainer Vincent Wagner, der nahezu allen einsatzfähigen Spielern Einsatzzeit verschaffte. Nicht im Kader standen lediglich Luca Pfeiffer und Semih Sahin, die weiter individuell trainieren. Erstmals mit dabei war hingegen Maximilian Rohr nach überstandenen gesundheitlichen Problemen sowie Lukas Petkov, der erst kürzlich von Länderspieleinsätzen zurückgekehrt war.

Die SVE übernahm von Beginn an das Kommando auf dem Platz. Bereits in der ersten Minute hätte Neuzugang Felix Keidel die Führung erzielen können, verzog jedoch knapp. Trotz klarer Spielkontrolle gerieten die Elversberger nach einer Viertelstunde überraschend in Rückstand: Frederik Rahn nutzte einen Konter zur Trierer Führung. Elversberg ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und blieb die aktivere Mannschaft. Chancen durch Franck Le Joncour nach einer Ecke sowie erneut durch Keidel blieben zunächst ungenutzt. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang der verdiente Ausgleich. Nach Vorarbeit von Bambasé Conté traf Filimon Gerezgiher zum 1:1.

Nach der Pause setzte die SVE ihre Dominanz fort. Lukas Petkov brachte die Mannschaft in der 65. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung. Nur vier Minuten später erhöhte Younes Ebnoutalib auf 3:1. Die Elversberger schienen die Partie damit entschieden zu haben. Doch in der Schlussphase ließ die Konzentration nach. Trier kam zunächst durch Tim Sausen zum Anschlusstreffer, ehe Dominik Kinscher kurz vor dem Abpfiff den 3:3-Endstand herstellte.

Für Vincent Wagner war das Spiel eine erste Standortbestimmung. Es gab keine Verletzten und alle Spieler kamen auf Spielzeit. Die Defensive offenbarte in der Endphase noch Schwächen. Doch angesichts der frühen Phase der Vorbereitung, in der hohe Trainingsbelastungen und viele Wechsel im Spielbetrieb üblich sind, dürften die späten Gegentore für Wagner weniger Grund zur Sorge sein.

Bereits am Freitag wartet der nächste Test auf die Elversberger. Dann trifft die Mannschaft auf Kickers Offenbach. Anstoß ist um 15.30 Uhr auf dem Trainingsplatz hinter dem Stadion in Offenbach. Dort wird Vincent Wagner erneut die Gelegenheit haben, weitere Spieler zu testen und taktische Abläufe einzuspielen.

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