Die englische Woche beim Tabellenletzten gut abschließen
Die SV Elversberg will nach einer kräftezehrenden englischen Woche auch bei Jahn Regensburg punkten. Vom Tabellenplatz lässt sich SVE-Trainer Horst Steffen jedoch nicht blenden – und setzt vor allem auf Frische.
Die SV Elversberg schließt am heutigen Samstag ihre Englische Woche mit einem intensiven Auswärtsspiel beim SSV Jahn Regensburg ab. Nach dem siegreichen Zweitliga-Duell gegen den Hamburger SV und dem DFB-Pokal-Erlebnis bei Bayer 04 Leverkusen richtet die SVE nun den Fokus auf die Regeneration, um im Regensburger Jahnstadion an die zuletzt gezeigten Leistungen anzuknüpfen.
„Natürlich brauchen die Jungs einen vernünftigen Plan für das Spiel in Regensburg, aber in erster Linie müssen sie wieder eine Frische haben – im Kopf und im Körper“, betont Elversbergs Trainer Horst Steffen. Der Rückschlag durch den verletzungsbedingten Ausfall des Kapitäns erschweren die Vorbereitungen jedoch. So wird Robin Fellhauer, der aufgrund eines Knochenödems im Sprunggelenk längerfristig auszufallen droht, schmerzlich vermisst. Fellhauer war in den vergangenen Wochen der Fixpunkt des Elversberger Spiels. Ob und wie Steffen dieses Fehlen kompensieren wird, bleibt offen.
In der 2. Bundesliga gestaltet sich die Situation für den Gastgeber SSV Jahn Regensburg ebenfalls herausfordernd. Mit vier Punkten steht der Verein auf dem letzten Tabellenplatz, und die Bilanz von vier Toren bei 30 Gegentoren unterstreicht die Defensivprobleme der Oberpfälzer. Doch die Stimmung hat sich nach einem überraschenden Pokalsieg gegen Greuther Fürth unter Interimstrainer Andreas Patz spürbar aufgehellt. Mit dem 1:0-Erfolg konnten sie zuletzt wichtige Moral tanken. „Ich bin gespannt, was Regensburg macht, und ob sie etwas im Vergleich zum Pokal-Spiel ändern“, kommentiert Steffen. Für ihn zählt in erster Linie der aktuelle Zustand des SSV Jahn Regensburg am Spieltag: „Mich interessiert, wie Regensburg an diesem Spieltag ist, und wie wir sie schlagen können.“ Der Elversberger Coach will mit seiner Mannschaft vor allem eines erreichen: „Einen guten Abschluss der Englischen Woche, mit einem guten Spiel und am besten mit Punkten.“
Patz selbst ist realistisch und bescheiden zugleich. Trotz des erfolgreichen Pokal-Einstands will er den Fokus auf sein Team und die Fans richten. „Das war ein Pokalfight“, beschreibt Patz das Spiel gegen Fürth, „und für mich persönlich natürlich ein toller Einstand.“ Doch es gehe nicht um ihn, sondern um die Mannschaft, den Verein und die Fans, unterstreicht er. Für das bevorstehende Spiel sei entscheidend, „genau die gleichen Tugenden wieder an den Tag zu legen, genau die gleiche Bereitschaft, wie wir’s jetzt am Dienstag hatten.“ Gerade nach dem Pokalsieg erwartet Patz eine verbesserte Sicherheit im Team, „mit dem Sieg im Rücken“, was die Oberpfälzer mit mehr Selbstvertrauen ins Duell mit Elversberg gehen lässt.
Dennoch betont Patz, dass ihm bewusst ist, welche Herausforderung die SVE darstellt. „Der Tabellenplatz sagt alles aus“, so der Regensburger Interimstrainer, der mit Blick auf die 16 Punkte des Aufsteigers großen Respekt zeigt. „Sie haben viele gestandene Spieler in ihren Reihen und sind für mich fast schon ein gestandener Zweitligist.“ Doch gleichzeitig hofft Patz auf ein „anderes Gesicht“ seiner Mannschaft vor den eigenen Fans. Die 9.000 Zuschauer im Jahnstadion wollen die Veränderungen sehen, die der Trainer versprochen hat.
Nun liegt der Fokus auf einem würdigen Abschluss der intensiven Woche für beide Mannschaften. SVE-Coach Steffen wird gezwungen sein, die zentrale Rolle Fellhauers im Team durch eine neue Konstellation zu besetzen, und der Gastgeber muss zeigen, ob die Formverbesserung unter Patz auch in der Liga Bestand hat. Der Samstag wird somit nicht nur für die beiden Mannschaften, sondern auch für die Zuschauer ein echtes Testspiel der Moral und Belastbarkeit. Und die SVE kann eine erfolgreiche Woche noch weiter vergolden – und sich endgültig in der Spitzengruppe der zweiten Liga festsetzen.