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Mit Herz und Leidenschaft: Elversberg belohnt sich mit Punktgewinn

Die SV Elversberg und der 1. FC Kaiserslautern lieferten sich am vergangenen Freitag ein Spitzenspiel, das den Namen auch verdient hatte. Einen Sieger hatte dieses Spiel nicht verdient – beide bleiben weiter voll im Rennen um den Aufstieg. 

Am Freitagabend zeigte die SV Elversberg eine beeindruckende Leistung beim Gastspiel auf dem Betzenberg. Nach einem 0:1-Rückstand zur Halbzeitpause bewies die Mannschaft in der zweiten Hälfte Moral und erkämpfte sich gegen den 1. FC Kaiserslautern ein verdientes 1:1. Die 49.068 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion, darunter 4.422 mitgereiste Anhänger der SVE, erlebten ein packendes Zweitligaspiel, das keinen Verlierer verdient hatte. Die Partie war von hoher Intensität geprägt, mit zahlreichen Zweikämpfen und spannenden Torszenen, die das Publikum fesselten.

Beide Trainer vertrauten auf die erfolgreichen Startformationen vom vergangenen Spieltag. Kaiserslautern ging nach einem souveränen 3:0 gegen Regensburg mit breiter Brust in die Partie, während die SV Elversberg nach einem beeindruckenden 4:0-Erfolg über Hertha BSC mit viel Selbstvertrauen antrat. Auch FCK-Keeper Julian Krahl, dessen Einsatz aufgrund von Hüftproblemen zunächst fraglich war, stand zwischen den Pfosten. Damit war klar, dass beide Mannschaften mit ihrer Bestbesetzung in dieses wichtige Spiel gingen, was die Voraussetzungen für eine spannende Begegnung weiter verstärkte.

Das Spiel begann mit hohem Tempo, beide Mannschaften zeigten von Beginn an großen Einsatz und schenkten sich nichts. Während Kaiserslautern häufig auf lange Bälle in Richtung Ache setzte, versuchte die SVE mit schnellem Kombinationsspiel zum Erfolg zu kommen. Die erste große Chance des Spiels hatte der FCK in der 19. Minute: Ritter zog im Strafraum ab, doch Kristof parierte stark. Der Abpraller landete bei Hanslik, der den Ball aus kurzer Distanz an die Latte jagte. Die Zuschauer hielten den Atem an, doch der Ball sprang zurück ins Spielfeld und die SVE-Defensive konnte die Situation bereinigen.

Doch auch Elversberg versteckte sich nicht und erarbeitete sich eigene Chancen. Nach einer sehenswerten Kombination über Petkov, Baum und Damar landete der Ball wieder bei Petkov, der aus 17 Metern abzog, jedoch an Krahl scheiterte. Die Präzision der Pässe und die dynamischen Bewegungen der Elversberger Spieler zeigten, dass sie in der Lage waren, die FCK-Defensive immer wieder vor Herausforderungen zu stellen. In der 33. Minute musste Kristof erneut sein ganzes Können zeigen, als Hanslik aus der Distanz abzog und er den Schuss gerade noch um den Pfosten lenken konnte. Die Gastgeber drückten in dieser Phase weiter und wurden schließlich belohnt: Ragnar Ache setzte sich im Zweikampf durch und schlenzte den Ball in der 41. Minute präzise ins lange Eck – 1:0 für den FCK. Dies blieb der Halbzeitstand, und die Elversberger hatten sich für die zweite Hälfte viel vorgenommen.

Nach dem Seitenwechsel blieb Kaiserslautern zunächst die aktivere Mannschaft und drängte auf das zweite Tor. Elversberg hatte Mühe, sich zu befreien, doch nach rund zehn Minuten fand das Team von Horst Steffen zurück ins Spiel und übernahm mehr und mehr die Kontrolle. Die Pässe kamen nun präziser, die Laufwege stimmten – und prompt ergaben sich gute Chancen. Zweimal war es Asllani, der gefährlich abschloss, jedoch knapp scheiterte. Die beste Möglichkeit hatte Petkov in der 65. Minute, als er nach einem starken Zuspiel von Zimmerschied allein auf Krahl zulief, im direkten Duell mit dem FCK-Keeper jedoch unterlag. In dieser Phase zeigte sich, dass die Elversberger die Fähigkeit hatten, Druck auszuüben und sich nicht mit einer Niederlage abzufinden.

Die Belohnung für den hohen Aufwand der Elversberger folgte in der 75. Minute. Le Joncour spielte einen langen Ball auf den gestarteten Damar, der frei vor Krahl auftauchte und den Ball per Heber zum verdienten 1:1 im Netz unterbrachte. Die Elversberger Anhänger im Stadion jubelten ausgelassen, während der FCK nach diesem Gegentreffer zunächst sichtlich geschockt wirkte. Auch die letzte große Chance des Spiels gehörte der SVE: Nach einem Steckpass von Damar ließ Schnellbacher seinen Gegenspieler aussteigen, doch sein Abschluss wurde in letzter Sekunde von der FCK-Defensive geblockt. Eine Schlussoffensive der Gastgeber blieb aus, sodass das Spiel mit einem leistungsgerechten Remis endete.

SVE-Trainer Horst Steffen zeigte sich nach der Partie zufrieden:

Wir wussten im Vorfeld, dass der FCK so spielt. Das war nichts Neues für uns. Insgesamt geht der Punkt in Ordnung. Wir hatten in der zweiten Halbzeit mehr Möglichkeiten als Lautern in der ersten Halbzeit. Ein Sieg wäre auch nicht unverdient gewesen.

Während einige Elversberger Spieler mit dem Unentschieden haderten, sah es Carlo Sickinger anders. Der ehemalige FCK-Kapitän, der in der 80. Minute eingewechselt wurde, freute sich über den Punktgewinn:

Ich sehe das 1:1 als ein Erfolg. In Lautern zu spielen, ist sehr speziell. Hier holen nicht viele Mannschaften einen Punkt.

Auch Kaiserslauterns Trainer Markus Anfang war stolz auf sein Team: „Ich habe heute ein Spiel gesehen von meiner Mannschaft, auf das ich mächtig stolz bin. So wie wir in der ersten Halbzeit den Gegner attackiert haben, so haben wir auch ein bisschen das Spiel bestimmt. Mit dem Ball hätten wir die eine oder andere Situation besser lösen können. Trotzdem hätten wir durch Daniel Hanslik mit 1:0 in Führung gehen müssen. Das war eine hundertprozentige Torchance. Und dann gab es noch ein, zwei Situationen, in denen wir einfach den letzten Ball nicht gut gespielt haben. Elversberg hatte auch immer wieder Ansätze und ist in die Tiefe gekommen. Sie haben auch den einen oder anderen Abschluss gehabt. Nach der Halbzeit haben wir den Gegner zunächst auch ganz gut kontrolliert, wir sind sehr hoch, sehr aggressiv angelaufen. Dann ist Elversberg aber nach und nach immer besser ins Spiel gekommen und hatte dann auch die große Chance, die Julian Krahl parieren konnte. Das können wir aber auch schon vorher besser verteidigen.“

Einzig mit dem Gegentor haderte Anfang: „Was mich dann ärgert, ist so ein langer Ball, der nicht klassisch ist für Elversberg, und der dann zum Gegentor geführt hat.“ Dennoch hatte der FCK-Trainer auch lobende Worte für den Gegner:

Ich finde, dass die Jungs trotzdem ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht haben. Ich finde auch, dass Elversberg ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht hat. Das war eine hohe Intensität, es war kein langweiliges Spiel, es war ein hochintensives Spiel. Bis zum Schluss haben beide Mannschaften auf den Sieg gespielt. Die Zuschauer, die Atmosphäre hier im Stadion sind fantastisch.

Horst Steffen unterstrich ebenfalls die beeindruckende Kulisse: „Überragend. Was in den letzten Jahren da entstanden ist, ist phänomenal und da kann ich an die Fans auch nur ein großes Kompliment zurückgeben, weil sie uns anpeitschen und dass sie in so großer Anzahl hier sind, das ist enorm.“ Mit Blick auf die kommenden Aufgaben zeigte sich der Coach optimistisch: „Wir schauen weiter, dass wir Pünktchen sammeln und jedes Spiel Fußball spielen wollen, das ist uns heute phasenweise gelungen. Das wollen wir im nächsten Spiel dann ein wenig besser machen und toppen. Grundsätzlich freuen wir uns auf jedes Duell in der Liga.“

Am nächsten Spieltag dürfen beide Teams ihre Aufstiegsambitionen erneut unterstreichen: Kaiserslautern reist nach Paderborn, wo Marlon Ritter aufgrund einer Gelbsperre fehlen wird. „Jetzt müssen halt andere gucken, dass sie Gas geben und dementsprechend ihre Leistungen bringen“, kommentierte Anfang die Situation. Die SV Elversberg empfängt Preußen Münster in der URSAPHARM-Arena. Im Hinspiel kam die SVE nicht über ein Unentschieden hinaus – ein Ansporn, diesmal drei Punkte einzufahren.

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