Spitzenspiel in Elversberg: SVE empfängt Tabellenführer Paderborn
Am morgigen Samstag um 13 Uhr erwartet die Drittplatzierte SV Elversberg den Tabellenführer aus Paderborn zum Spitzenspiel in der URSAPHARM-Arena. Beide Trainer haben enormen Respekt vor ihrem gegenüber.
Die SV Elversberg setzt ihre Reihe an hochkarätigen Spielen in der 2. Bundesliga fort. Am Samstag, dem 30. November, steht mit dem Heimspiel gegen den SC Paderborn 07 das nächste Spitzenduell auf dem Programm. Der Anstoß erfolgt um 13.00 Uhr in der URSAPHARM-Arena an der Kaiserlinde. Es ist ein echter Kracher: Der aktuelle Tabellenführer trifft auf den Drittplatzierten – ein Gipfeltreffen, welches viele in dieser Konstellation vor der Saison sicherlich nicht erwartet hätten.
Nach dem starken 2:0-Auswärtserfolg gegen Fortuna Düsseldorf am vergangenen Wochenende geht die Mannschaft von Trainer Horst Steffen mit Rückenwind in die Partie. „Ein Sieg gibt immer ein gutes Gefühl, mit dem wir jetzt auch Paderborn erwarten, und von dem wir hoffen, dass wir es am Samstag auch auf den Platz bringen können“, erklärt Steffen die Stimmungslage im Team. Paderborn, das erst am letzten Spieltag die Tabellenführung übernommen hat, beeindruckt schon seit Saisonbeginn mit stabilen Leistungen. „Wie sie spielen, ist immer wieder ein bisschen an den Gegner angepasst, aber aus einer Grundstruktur heraus, die sehr verlässlich ist“, analysiert Steffen. „Paderborn hat eine gute Struktur, gute Abläufe und ein Selbstverständnis. Wenn eine Mannschaft in 13 Spielen einmal verliert und Tabellenerster ist, dann zeigt das, dass viele Dinge gut laufen“, sagt der SVE-Trainer. „Auch, was die Laufdaten anbelangt, liegt Paderborn ganz vorne. Wenn sie Fehler machen, können sie das dadurch ausgleichen, aber genauso nach vorne attackieren. Das ist auch eine Stärke, die Paderborn auszeichnet.“ Das Duell gegen den Tabellenführer wird also „eine Herausforderung, ein echter Gradmesser, auf den wir uns freuen“, sagt Horst Steffen. Die Saarländer, die seit sieben Spielen ungeschlagen sind, können dabei auf den gleichen Kader wie zuletzt in Düsseldorf zurückgreifen.
Das Duell gegen den Tabellenführer wird also „eine Herausforderung, ein echter Gradmesser, auf den wir uns freuen“
Horst Steffen
Auch auf der anderen Seite wird die Partie mit Spannung erwartet. Paderborns Trainer Lukas Kwasniok, der einst selbst beim 1. FC Saarbrücken im Saarland tätig war, findet lobende Worte für die SVE: „Die SV Elversberg ist für mich die beste Mannschaft der Liga.“ Besonders beeindruckt ist Kwasniok von der Spielweise und Konstanz der Saarländer. „Sie haben einen klaren Plan, einen guten Fokus und einen guten Trainer. Zudem haben sie in dieser Spielzeit schon gezeigt, dass sie auch personelle Ausfälle sehr gut wegstecken können. Dazu kommt auch noch deren Spielfreude, die gepaart ist mit hoher Intensität.“
Dennoch wird Elversberg in der Öffentlichkeit oft noch eher als Favoritenschreck, denn als Spitzenteam wahrgenommen. Für Kwasniok ist das unverständlich: „Würden sie mit der gezeigten Leistung Düsseldorf, Hamburg oder Köln heißen, dann würde jeder sagen: Das ist ein absoluter Meisterschaftsfavorit. Für mich sind sie das, ein absoluter Geheimfavorit auf die ersten drei Plätze.“ Und Kwasniok untermauert seine These im Interview bei der Saarbrücker Zeitung erneut: „Horst Steffen ist ein erfahrener Trainer. Ich habe mich mit ihm und der SVE ja auch schon in der Regionalliga beschäftigen dürfen. Er hat seine Spielphilosophie. Der Verein hat mittlerweile die von mir angesprochene Identität. Ich habe mir alle Spiele dieser Spielzeit angeschaut. Betrachtet man Spielweise und Auftreten, ohne zu wissen, wer da spielt, kommt man ganz schnell zu dem Schluss: Die müssen vorne mitspielen. Überrascht ist man nur dann, wenn man die Größe des Vereinsnamens zugrunde legt.“
Das Duell der beiden „Provinzklubs“ Elversberg und Paderborn ist auch eine Begegnung zweier Außenseiter, die den vermeintlich Großen der Liga zeigen, wie es geht. Vereine wie der 1. FC Heidenheim, FC St. Pauli oder Holstein Kiel haben in den letzten Jahren bewiesen, dass Erfolg auch ohne die Strahlkraft von Großstädten oder riesigen Budgets möglich ist. „Beides sind Vereine, die nicht unbedingt im Fokus stehen. Beide Vereine haben sich darauf spezialisiert, Spieler aus unteren Ligen zu holen oder Spieler, die anderswo nicht so erfolgreich waren. Diese Spieler werden entwickelt und im besten Fall weiterverkauft. Das ist Teil der Identität dieser Vereine“, ordnet Kwasniok im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung ein.
Für die SV Elversberg geht es am Samstag darum, erneut gegen einen Tabellenführer zu bestehen – und das vor heimischer Kulisse an der Kaiserlinde in der URSAPHARM-Arena. Die Vorfreude ist groß, die Aufgabe anspruchsvoll. Die Antwort auf die Frage, wer im Spitzenspiel die Nase vorn haben wird, gibt es am Samstag ab 13.00 Uhr.