SVE nach erfolgreichem Trainingslager bereit für die Rückrunde

Die SV Elversberg überzeugt auch im Trainingslager und geht mit breiter Brust in die Rückrunde. Cheftrainer Horst Steffen ist zufrieden, Sportvorstand Nils-Ole Book schiebt Wechselgerüchten der Stürmer einen Riegel vor und die Formation für den Auftakt scheint gefunden. 

Die Sportvereinigung Elversberg hat ihr Wintertrainingslager im spanischen Marbella mit einem ordentlichen Gefühl abgeschlossen. Bei drei Testspielen gab es keine Niederlage. Auch der Start war vielversprechend: Vor 200 Zuschauern im Football Center von Marbella bestritt der saarländische Zweitligist sein erstes Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten FC Groningen und gewann mit 2:1. SVE-Trainer Horst Steffen zeigte sich zufrieden: „Das war nach nur zwei Trainingseinheiten eine ordentliche Leistung. Es ging darum, dass alle Spielzeit bekommen und dass wir dann noch gewonnen haben, ist umso schöner.“

Steffen setzte eine Mischung aus Stamm- und Ersatzspielern ein, um allen Akteuren wertvolle Minuten zu verschaffen. Besonders erfreulich war die Rückkehr von Semih Sahin, der nach einer viermonatigen Pause wegen einer Wadenverletzung in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Die Partie zwischen der zweiten deutschen Liga und der ersten niederländischen Liga war von Beginn an klar von Elversberg dominiert. Trotz der Überlegenheit konnte die SVE in den ersten 30 Minuten keine gefährlichen Torchancen kreieren.

Nach einer halben Stunde nahm die Begegnung an Intensität zu. Tom Zimmerschied drang in den gegnerischen Strafraum ein, doch sein Schuss aus zehn Metern wurde geblockt. Kurz vor der Halbzeit gelang Paul Stock ein kluges Zuspiel auf Manuel Feil, der den Ball für Fisnik Asllani durchließ. Der Stürmer nutzte seine Gelegenheit eiskalt und erzielte das 1:0. Nicolas Kristof, der in der ersten Hälfte das Tor der SVE hütete, wurde kaum gefordert.

In der zweiten Halbzeit übernahm Tim Boss die Position zwischen den Pfosten, doch auch er blieb nahezu beschäftigungslos, da die Elversberger Defensive solide stand. Maurice Neubauer erhöhte in der 72. Minute auf 2:0, als er den Ball aus acht Metern präzise ins lange Eck schoss. Trotz weiterer hochkarätiger Chancen, unter anderem durch Muhammed Damar und Filimon Gerezgiher, blieb es bei diesem Ergebnis. Erst in der Schlussphase gelang Groningen der Anschlusstreffer zum 2:1 Endstand.

Weitere Testspiele und Abschluss des Trainingslagers

Die SVE bestritt im Rahmen ihres Trainingslagers zwei weitere Testspiele. Gegen den Schweizer Erstligisten Grasshopper Club Zürich erzielten sie ein torloses Unentschieden, bevor sie den gibraltarischen Erstligisten Mons Calpe SC mit 8:0 deklassierten. „Das waren insgesamt zwei gute Tests, in denen wieder alle Spieler ihre Einsatzzeiten bekamen. Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden“, erklärte Trainer Horst Steffen. Die Partie gegen die Grasshoppers diente als Härtetest, bei dem vermutlich die Startelf für das kommende Ligaspiel gegen den 1. FC Magdeburg erprobt wurde.

Besonders in der Defensive wurden mögliche Konstellationen für die Rückrunde getestet. Aufgrund der Sperre von Stamm-Innenverteidiger Lukas Pinckert musste Steffen eine Alternative finden. Florian Le Joncour und Maximilian Rohr bildeten das Duo in der Innenverteidigung, während Maurice Neubauer und Elias Baum auf den Außenbahnen agierten. Das Mittelfeld wurde wie gewohnt von Carlo Sickinger und Frederik Schmahl organisiert.

Rückkehrer und Ausfälle im Fokus

Semih Sahin, der nach seiner Verletzung wieder ins Training eingestiegen ist, besitzt laut Steffen noch keine ausreichende Wettkampfpraxis. Zusammen mit Kapitän Robin Fellhauer bildete Sahin zu Saisonbeginn das zentrale defensive Mittelfeld. Fellhauer konnte aufgrund einer Sprunggelenksoperation nicht am Trainingslager teilnehmen und absolviert weiterhin sein Reha-Programm. Ebenso fehlte Frederik Jäkel, der nach einer Kreuzbandoperation weiterhin mit Knieproblemen zu kämpfen hat.

In der Offensive setzte Steffen weitgehend auf bewährte Kräfte. Fisnik Asllani führt die Angriffsreihe an, unterstützt von Muhammed Damar. Auf der rechten Seite kommt Lukas Petkov zum Einsatz, während Filimon Gerezgiher die linke Offensivposition übernommen hat. Gerezgiher überzeugte im Trainingslager mit mehreren Toren und Vorlagen, was ihm gegen Zürich den Vorzug vor Tom Zimmerschied einbrachte. „Ich glaube, wir fühlen uns nach dieser Woche alle gut. Wer im ersten Spiel auf dem Platz steht, entscheidet der Trainer“, sagte Gerezgiher selbstbewusst. Zimmerschied und Luca Schnellbacher mussten vorerst mit der Bank vorliebnehmen.

Standards und taktische Feinheiten

Das Team nutzte das Trainingslager intensiv, um Schwächen aus der Hinrunde zu beheben. Besonders die Standardsituationen wurden ausgiebig trainiert, da die SVE in der bisherigen Saison trotz über 100 Eckbällen keinen einzigen Treffer erzielen konnte. Mit Le Joncour, Rohr und Asllani, die alle über 1,90 Meter groß sind, verfügt das Team nun über zusätzliche Optionen bei hohen Bällen.

Im Test gegen die Grasshoppers zeigte die Mannschaft von Beginn an ein hohes Tempo und klare Dominanz. Dennoch blieben die Chancenverwertung und die Effektivität bei Standards ausbaufähig. Auch in der defensiveren Ausrichtung während der zweiten Halbzeit ließen die Saarländer keine nennenswerten Torchancen zu.

Im abschließenden Spiel gegen Mons Calpe SC rotierte Steffen durch und gab allen Spielern Einsatzzeit. Die Begegnung verlief einseitig, und die Elversberger nutzten ihre Überlegenheit konsequent aus. Die Torschützen beim 8:0-Erfolg waren Younes Ebnoutalib (3., 29.), Tom Zimmerschied (16., 20.), Manuel Feil (22., 40.), Mohammad Mahmoud (35.) und Luca Schnellbacher (44.).

Wechselgerüchte um Asllani und Schnellbacher

Während sich die Mannschaft auf die Rückrunde vorbereitete, sorgten Wechselgerüchte für Unruhe. Im Mittelpunkt stand Fisnik Asllani, der mit zehn Treffern auf Platz drei der Torschützenliste der 2. Bundesliga liegt. Medien spekulierten, dass der 1. FC Köln ihn als Ersatz für Tim Lemperle holen könnte, der im Sommer zur TSG Hoffenheim wechseln wird. Sportvorstand Nils-Ole Book erteilte diesen Gerüchten jedoch eine klare Absage: „Wir werden Fisnik in dieser Winterpause nicht abgeben.“

Auch Luca Schnellbacher war Ziel von Spekulationen, da Drittligist 1. FC Saarbrücken angeblich Interesse bekundet hatte. Book stellte jedoch klar: „Wir werden auch Luca Schnellbacher nicht abgeben. Luca wird noch sehr lange bei uns spielen. Er ist enorm wichtig für uns.“

Vorbereitung auf den Rückrundenstart

Mit dem Ende des Trainingslagers und der Klärung der Personalfragen richtet sich der Fokus der SV Elversberg nun auf das kommende Ligaspiel gegen den 1. FC Magdeburg. Die Mannschaft scheint bestens vorbereitet, und Trainer Steffen hat mehrere Optionen, um die Herausforderungen der Rückrunde erfolgreich anzugehen. Es ist Zeit, dass der Ligabetrieb wieder beginnt.