TG Saar sichert sich Bronze in emotionalem DTL-Finale
In der ausverkauften Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken fand am 07. Dezember 2024 das diesjährige Finale der Deutschen Turn-Liga (DTL) statt, ein Ereignis, das nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern auch emotionale Höhepunkte bot. Die TG Saar, Gastgeber und stolzer Veranstalter anlässlich ihres 50-jährigen Vereinsbestehens, sicherte sich in einem packenden Wettkampf gegen Eintracht Frankfurt die Bronzemedaille.
Zum ersten Mal seit 1981 fand das Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Turnen wieder im Saarland statt. Damals sicherte sich die TG Saar in Völklingen den Titel. Nun war es endlich wieder so weit. Die Deutsche Turn-Liga und die TG Saar luden Deutschlands beste Bundesligateams in die saarländische Landeshauptstadt, um die Deutschen Mannschaftsmeister der Frauen, Männer und Junioren zu küren.
Jubiläumsfeier mit sportlichem Höhepunkt
Zum 50-jährigen Vereinsjubiläum war es für die TG Saar bereits ein großes Geschenk, das „Finale dahemm“ ausrichten zu dürfen. Mit dem erkämpften Bronze-Titel vor einem begeisterten Heimpublikum setzten sie sich selbst die Krone auf und machten ihr Vereinsjubiläum zu einem unvergesslichen Ereignis.
Spannendes „kleines Finale“ um Bronze
Im „kleinen Finale“ um die Bronzemedaille zeigte die TG Saar eine beeindruckende Leistung und besiegte Eintracht Frankfurt nach zeitweiligem Rückstand mit 33:25. Die internationalen Top-Turner der Saarländer hatten am Finaltag nicht ihren besten Tag erwischt. Der Italiener Matteo Levaentesi musste an seinem Spezialgerät Reck zwei Mal absteigen. Der Armenier Artur Avetisyan, eigentlich eine Bank bei der TG Saar an den Ringen, konnte nicht punkten. Selbst der vielseitige Oleg Verniaiev, einer der Topscorer der Bundesliga und Olympiasieger 2016 am Barren, hatte Schwierigkeiten und musste sein Paradegerät, den Barren, vorzeitig verlassen. Gerade dem Ukrainer war die lange, anstrengende und kräftezehrende Saison anzumerken – seit Olympia in Paris war er fast jedes Wochenende im Wettkampf. In der zweiten Hälfte des Wettkampfes zeigte aber auch Verniaiev sein ganzes Können am Boden und am Pauschenpferd und trug wichtige Punkte zum erfolgreichen Endergebnis des Teams bei.
„Man hat gesehen, dass bei den internationalen Turnern am Saisonende die Luft raus ist“, erklärte der Vorsitzende Thorsten Michels nach dem Wettkampf.
Die „Jungen Wilden“ der TG Saar glänzen
Doch die hervorragende Atmosphäre in der Halle und die Leistungen der „Jungen Wilden“ im Team von Trainer Eugen Spiridonov trugen maßgeblich zum Erfolg bei. Daniel Mousichidis, Moritz Steinmetz, Gabriel Eichhorn und Maxim Kovalenko sorgten für mächtig Stimmung und trugen das Team auf der Welle der Begeisterung zum Sieg. Besonders hervorzuheben ist die beeindruckende Leistung von Maxim Kovalenko, der sich erst im September einen Mittelfußbruch zugezogen hatte. Das Duell gegen den Nationalturner Karim Rida am Pauschenpferd gewann er mit 4:0 und leitete damit die Wende im Wettkampf ein. Daniel Mousichidis war mit 7 Scorepunkten der beste Punktesammler der TG Saar. Moritz Steinmetz zeigte beeindruckende Leistungen am Boden und am Pauschenpferd, während Gabriel Eichhorn mit einem beeindruckenden Vierkampf glänzte.
Nach den ersten drei Geräten lag die TG Saar noch 11:19 zurück, doch am Barren und Pferd überzeugten die TG-Turner und holten an den beiden Geräten 23 ihrer 33 Gerätepunkte und sicherten sich damit in einem spannenden Wettkampf am Ende Bronze und einen Platz auf dem Siegerpodest.
Dominanz der KTV Straubenhardt und MTV Stuttgart
Das Finale der Männer wurde von der KTV Straubenhardt dominiert, die mit einem deutlichen 48:11-Sieg gegen TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau ihren neunten Titel holte. Die Mannschaft um Lukas Dauser, Weltmeister von 2023, zeigte eine beeindruckende Leistung und ließ keine Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen. Bei den Frauen setzte sich der MTV Stuttgart mit 35:17 gegen TSV Tittmoning-Chemnitz durch und sicherte sich den 15. Titel. Angeführt von Olympia-Teilnehmerin Helen Kevric zeigte der Meister nur wenige Schwächen. Die 16-Jährige sorgte zugleich mit 14,300 am Stufenbarren für die höchste Wertung des Tages und war auch Top-Scorerin ihrer Mannschaft.
Im Nachwuchsbereich triumphierte das Turn Team Bayern und verwies den Vorjahressieger SC Cottbus auf Platz zwei. Das Team, bestehend aus den Vereinen TSV Pfuhl, TSV Unterföhring und TSV Unterhaching, erzielte beeindruckende 219,15 Punkte. Der dritte Platz ging an das Turn-Team Baden mit 210,25 Punkten.
Ein unvergesslicher Tag für die TG Saar
Die Atmosphäre in der Halle wurde von vielen Teilnehmern und Zuschauern als hervorragend beschrieben. Voll des Lobes war der im Finale unterlegene Wetzgauer Andreas Toba für die Veranstaltung in Saarbrücken. „Es war sehr schön und gemütlich hier. Die Organisation war gut, die Wege kurz und alles sehr schön und gemütlich“.
Das DTL-Finale 2024 wurde als eines der besten der letzten zehn Jahre gelobt. Für die TG Saar war dieses Finale nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch ein emotionaler Höhepunkt in ihrer Vereinsgeschichte. Ein unvergesslicher Tag für alle Beteiligten und ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der TG Saar und des deutschen Turnsports.