Zwei Einzelfinals für deutsche Turner zum Auftakt der Spiele
Bei den Spielen in Paris haben die deutschen Turner einen ordentlichen Auftakt hingelegt. Trotz einer soliden Leistung und einem Gesamtergebnis von 245,395 Punkten, hat es das Team leider knapp verpasst, sich für das Teamfinale zu qualifizieren.
Lukas Dauser, der am Barren eine Weltklasseleistung zeigte, konnte sich mit 15,166 Punkten auf Platz fünf für das Finale am Montag (5. August) qualifizieren und darf den Traum von Gold weiter träumen. Er äußerte sich zufrieden mit seiner Leistung und betonte, dass er in der nächsten Runde noch mehr erreichen möchte.
Nils Dunkel konnte sich für das Finale im Mehrkampf am kommenden Mittwoch (31. Juli) qualifizieren. Trotz einer starken Vorstellung und 14,566 Punkten am Pauschenpferd, verpasste er leider knapp den Einzug ins Gerätefinale an diesem Gerät.
Andreas Toba zeigte eine gute Übung am Reck. Der „Hero de Janeiro“ konnte sich jedoch nicht für das Finale qualifizieren. Mit 14,100 Punkten sorgte der Routinier bei seiner vierten Teilnahme an Sommerspielen für einen positiven Abschluss des Wettkampfs.
Timo Eder, der auf dem Weg zu den Sommerspielen noch „nebenbei“ sein Abitur machte, zeigte bei seinem Debüt keine Nerven und sicherte dem Team gute 13,400 Punkte am Boden. Leider musste er am Pauschenpferd einmal absteigen und kam auf 12,800 Zähler.
Pascal Brendel zeigte ein schwieriges Programm am Boden und hatte kleinere Standfehler. Trotzdem sorgte er mit 13,600 Punkten für den höchsten Wert des Teams am Boden und rundete den gelungenen Auftakt ab.
Obgleich der Enttäuschung über das verpasste Teamfinale, blicken die Turner optimistisch auf die kommenden Einzelwettbewerbe. “Wir haben einen guten Wettkampf geturnt aber leider keinen sehr guten. Wir haben an einigen Geräten Zehntel liegen lassen. Daher hat es leider nicht für das Teamfinale gereicht, was schade ist. Ich freue mich über mein Barrenfinale und werde dort neu angreifen”, sagte Lukas Dauser.
Drei Einzelfinals für die Deutschen Turnerinnen
Die deutschen Turnerinnen Helen Kevric und Sarah Voss haben bei den Spielen in Paris unter den Augen diverser Hollywood-Stars, einen starken Auftritt hingelegt. Für mächtig Glamour-Faktor im Publikum der Bercy Arena sorgten am Sonntag diverse Sternchen wie Lady Gaga, Snoop Dogg, Tom Cruise und viel weitere aus der Film- und Showbranche. Die beiden deutschen Turnerinnen absolvierten einen kompletten Mehrkampf und schafften mit 53,865 und 52,565 Punkten auf den bereinigten Rängen 13 und 21 den Einzug in das Mehrkampf-Finale am Donnerstag (01. August). Besonders bemerkenswert war die Leistung der erst 16-jährigen Kevric am Stufenbarren, die mit einer beeindruckenden Darbietung die Qualifikation für den Endkampf am Sonntag (04. August) perfekt machte.
Kevric äußerte sich zufrieden nach dem Wettkampf:
Es war ein unglaubliches Gefühl, hier mit Turnerinnen wie Simone Biles in der Halle zu sein. Ich war sehr aufgeregt und bin nun froh und stolz auf das, was ich geleistet habe, auch wenn ein paar Fehler dabei waren. Ich bin sehr erleichtert, dass ich hier in Paris die Chance bekomme, es im Finale noch etwas besser zu machen.
Sarah Voss, die als erste Deutsche in der Bercy Arena ans Gerät ging, turnte eine sichere Übung am Stufenbarren und erzielte 13,466 Punkte. Unmittelbar danach zeigte Kevric, dass sie der Rolle als Finalanwärterin an den Holmen gerecht wird und turnte mit starken 14,600 Punkten und einem Ausgangswert von 6,2 ins Gerätfinale am Stufenbarren.
Am Schwebebalken zeigte Pauline Schäfer-Betz eine konzentrierte Übung, hatte jedoch bei der Doppeldrehung einen größeren Wackler. Sie erturnte 13,366 Punkte, was leider nicht für das Finale reichte. Auch Voss und Kevric mussten einige Unsicherheiten hinnehmen und erzielten 12,233 bzw. 12,133 Punkte.
Am Boden legte Voss erneut vor und sicherte sich 12,866 Punkte für das Mehrkampfkonto. Kevric zeigte eine starke Leistung, musste jedoch bei einer Akrobatikbahn weit aus der Fläche treten, was zu einem Abzug von 0,3 Punkten führte. Sie sammelte 13,066 Punkte für die Mehrkampf-Wertung. Am letzten Gerät, dem Sprung, zeigte Kevric einen guten Kasamatsu und erhielt 14,066 Punkte. Voss kam mit dem Jurchenko mit Doppelschraube auf 14,00 Zähler.
Insgesamt war es ein starker Auftritt der deutschen Turnerinnen, die nun optimistisch auf die kommenden Einzelwettbewerbe in der französischen Hauptstadt blicken.
Wir drücken den Turnerinnen und Turnern des Deutschen Turnerbundes weiter die Daumen für die kommenden Finals.