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Erfolgreiche Durchquerung der Straße von Gibraltar – Waschi meistert die vierte Etappe der Ocean’s Seven

Nur 11 Tage nach seinem erfolgreichen Swim durch die Cook Strait in Neuseeland stand Andreas Waschburger bereits vor der nächsten Herausforderung im Rahmen seiner Ocean’s-Seven-Mission: der Straße von Gibraltar. Nach der Anreise am 4. April – von Luxemburg nach Málaga mit dem Flugzeug und anschließend per Auto weiter nach Tarifa – bereitete sich Waschi und sein Team auf den nächsten Meilenstein vor.

Die kürzeste Distanz zwischen Punta de Tarifa (Spanien) und Point Cires (Marokko) beträgt 14,5 Kilometer, durch die Strömungsverhältnisse musste Waschburger bei seinem Versuch letztlich 15,1 Kilometer zurücklegen. Nach 2 Stunden, 51 Minuten und 21 Sekunden erreichte er das afrikanische Festland und stellte damit die schnellste jemals von einem deutschen Schwimmer erzielte Zeit auf. Er unterbot die bisherige Bestmarke des Deutschen Top-Athleten Christof Wandratsch um eine Minute.

Taktische Herausforderungen: Strömungen & Schiffverkehr

Die Straße von Gibraltar zählt zu den meistbefahrenen Seewegen der Welt. Täglich passieren rund 300 Handelsschiffe die Meerenge, was eine akribische Planung und präzise Abstimmung mit der Schiffsroute erforderlich machte.

Waschburger wurde von zwei Booten begleitet:

Das Hauptboot

gesteuert von Skipperin Cristina Montiel Guzmán, die die optimale Route vorgab und die Kommunikation mit Frachtschiffen sowie der marokkanischen Küstenwache koordinierte. Auf diesem Boot befanden sich Waschis Ehefrau Jasmin und Rouven, die für die Medienberichterstattung und Live-Schaltungen auf hylo.sport verantwortlich waren.

Das Begleitboot

mit Skipper Fernando Díaz Piñero, an dessen Seite Waschburger unbeirrbar seinen Weg durch die Meerenge bahnte. Von hier, sorgte Trainer Jan Wolfgarten für die regelmäßige Verpflegung seines Schützlings, während ein offizieller Vertreter der ACNEG den Versuch überwachte.

Nachdem vor der Abreise ein früher Start zunächst in Aussicht war, bei Ankunft vor Ort dann eher unwahrscheinlich erschien, gab es am Samstag eine spontane Wendung: Die Wetterbedingungen hatten sich günstig entwickelt, und Waschburger konnte doch bereits am Sonntag, 6. April, schwimmen.

Schwimmstart bei Sonnenaufgang

Um 7:15 Uhr traf das Team im Hafen ein, dann legten die Boote ab. Kurz nach 8:00 Uhr sprang Waschburger ins Wasser – die Sonne stieg gerade über dem Horizont auf. Die Wassertemperatur lag bei 16 Grad Celsius, eine Herausforderung, doch gestählt durch die vorherigen Etappen und seine Ausflüge ins Eis-Schwimmen war Andreas bestens darauf vorbereitet.

Die Sonntags-Frühaufsteher unter den Fans konnten hautnah mitfiebern und Waschis Swim über unsere Live-Updates auf Instagram und über eine Tracking-Website mitverfolgen.

In der ersten Stunde schwamm Waschi mit hoher Geschwindigkeit und legte 6,8 km zurück – ein starkes Tempo, ähnlich der Pace, die er bei seinem Ärmelkanal-Weltrekord erreicht hatte und zunächst auf eine „rekordverdächtige“ Top-Zeit hoffen ließ. Doch dann setzte eine Gegenströmung ein, die ihn verlangsamte und eine absolute Spitzenzeit verhinderte.

Rekorde nur bei Idealbedingungen

Der Weltrekord für die schnellste Gibraltar-Durchquerung liegt bei 2 Stunden und 16 Minuten (Georgios Charalambous, 2009). Solche Zeiten sind nur mit einer starken Rückenströmung möglich. Waschburger hatte zu Beginn einen schnellen Start, doch die Gegenströmung nach der ersten Stunde bremste ihn erheblich.

Zum Vergleich: Beim Olympischen 10-Kilometer-Freiwasserschwimmen in Paris 2024 schwamm Olympiasieger Kristóf Rasovszky in der Seine 1 Stunde, 50 Minuten und 52,7 Sekunden. Dies verdeutlicht, wie stark die Gibraltar-Rekordzeiten durch Strömungsunterstützung beeinflusst werden und die Strecke technisch äußerst anspruchsvoll bleibt.

Waschburger erklärte nach seinem Swim:

Ich bin froh, dass ich unter 3 Stunden geblieben bin. Die Zeit ist sehr solide. Und dass ich 5 Minuten schneller war als Andy Donaldson, der den Rekord bei der Gesamtzeit über die sieben Strecken hält und ich damit nun 6 Stunden 35 Minuten Vorsprung habe. Ich freue mich auch, dass ich schnellster Deutscher war, der jemals die Strecke geschwommen ist.

Viel entscheidender als die Einzelzeiten ist für Waschburger die Gesamtzeit über die sieben Etappen der Ocean’s Seven. Mit seinem aktuellen Vorsprung auf die bisherige Bestmarke bleibt er weiter auf Rekordkurs und ist seinem großen Ziel wieder ein Stück näher geschwommen.

Ocean’s Seven

Die ultimative Herausforderung für Andreas Waschburger

Alles zu den bisherigen Weltrekorden, Einblicke in die Versuche und weitere Updates gibt es hier in der Übersicht.

Vier geschafft – drei stehen noch bevor

Nach seinen erfolgreichen Durchquerungen des Ärmelkanals, Kaiwi-Kanals, Cook Strait und nun der Straße von Gibraltar fehlen noch drei Etappen, die alle noch für dieses Jahr geplant sind:

  • Catalina Channel (USA)
  • North Channel (Irland – Schottland)
  • Tsugaru Strait (Japan)

Auch hier werden wir auf allen Kanälen hautnah dabei sein. Die Rekordjagd geht weiter!

Mit jeder geschwommenen Etappe wird die Vision greifbarer – die Ocean’s Seven zu vollenden, einen neuen Maßstab zu setzen und ein Kapitel in der Geschichte des Freiwasserschwimmens zu schreiben.

Go for it, Waschi! Wir begleiten dich auf diesem Weg.