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Tim Hellwig: Saisonstart vor Augen – Olympia im Visier

Direkt aus dem vierwöchigen DTU-Trainingslager in Namibia ist Top-Triathlet Tim Hellwig zum Auftakt der World Triathlon Championship Series (WTCS) am 08. und 09. März 2024 nach Abu Dhabi angereist. Mit der Saisoneröffnung in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate beginnt für den 24-jährigen Triathleten des HYLO® Team Saar die Mission Olympia 2024 – das Highlight des Jahres im Sommer in der Hauptstadt Frankreichs, Paris. 

Bevor wir mit dem saarländischen Triathleten nach vorne blicken, zunächst noch einmal ein kurzer Blick zurück auf eine starke und erfolgreiche vergangene Saison, in der Tim Hellwig bereits die wichtigen Grundlagen für die Planung des Olympiajahres 2024 geschaffen hat.

Durch die frühzeitige Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 dank eines siebten Platzes beim Olympic Qualifier im August vergangenen Jahres in Paris, kann Tim Hellwig als Olympiakaderathlet der Deutschen Triathlon Union (DTU) bereits früh seine volle Konzentration und Saisonplanung auf das Großereignis in Frankreich richten. Hinzu kamen Platz 2 beim WTCS-Grand-Final in Pontevedra (Spanien) und zwei Weltcup-Siege in Folge (Chengdu, CHN und Tongyeong, KOR) zum Ende der Saison, gleichbedeutend mit Platz 15 im Individual Olympic Qualification Ranking und der endgültigen Erfüllung der Nominierungskriterien. Auch wenn die offizielle Nominierung durch den DOSB erst Ende Mai erfolgen wird, steht der Olympiateilnahme Tim Hellwigs nichts mehr entgegen. 

Trainingslager zum Start in die Olympia-Saison

Mit einem ersten Trainingslager im Dezember vergangenen Jahres auf der kanarischen Insel Fuerteventura wurde bereits der Startschuss zur Vorbereitung auf die Olympiasaison 2024 gegeben. Bei dem zweiwöchigen Lehrgang mit knapp zwanzig Athletinnen und Athleten des Elite-Kaders der DTU lag der Fokus auf Grundlagentraining, hochintensive Einheiten standen noch nicht auf dem Programm.  

Höhentraining in Namibia

Vom 06. Februar bis zum 05. März war Tim Hellwig Teil des vierzehnköpfigen DTU-Kaders, der mit einem vierwöchigen Höhentrainingslager in Namibia eine optimale Vorbereitung für die Saison absolvieren durfte. Das Trainingscamp nahe der Hauptstadt Windhoek in einer Höhe von 1600 m über dem Meeresspiegel gelegen, bietet hierzu bei idealen klimatischen Verhältnissen (durchschnittlich 29 Grad Celsius Tageshöchsttemperatur) die perfekten Rahmenbedingungen. Zu dieser Jahreszeit wäre ein Höhentrainingslager in Europa, z.B. in Spanien (Sierra Nevada) oder St. Moritz, hauptsächlich nur mit Indoor-Training möglich. Schnee, Regen, Kälte würden die Trainingsmöglichkeiten extrem einschränken.

Trainingsschwerpunkte und -Programm in Namibia

Vor allem Schwellenentwicklung, d.h. die Verbesserung der aeroben und anaeroben Schwellen, zur Steigerung der Ausdauerleistungsfähigkeit stand in allen drei Disziplinen im Vordergrund. Ohne jedoch zu intensiv zu trainieren mit Hinblick auf den Saisonhöhepunkt Ende Juli in Paris. Im Unterschied zum Camp in Fuerteventura waren die schnellen Trainingseinheiten weniger intensiv. In Namibia wurde näher an der Laktatschwelle gearbeitet und einige rennspezifische Einheiten eingelegt. So z.B. Koppeltraining Rad – Lauf im Wechsel, um sich an den Wechsel der Belastung zwischen den Disziplinen zu gewöhnen.

Die Trainings-Routine verlief nach einem festen Rhythmus: drei Tagen „Belastung“ folgte ein „Ruhetag“.  An den Belastungstagen wurde 4 bis 6 Stunden trainiert, an den Ruhetagen waren es 2 bis 2,5 Stunden. Entsprechend betrug das Trainingspensum in den vier Wochen für Tim Hellwig durchschnittlich 22 bis 28 Stunden pro Woche. Davon entfielen ca. 20 bis 25 km auf das Schwimmen, 300 bis 350 km Radfahren und 50 bis 60 km Laufen. Zwei weitere Stunden pro Woche wurden mit Kraft- und Athletik-Training verbracht. 

Ein beispielhafter Tagesablauf für den Triathleten im Trainingslager sah zum Beispiel wie folgt aus: Am Morgen, um 7 Uhr, drei Stunden Rad mit Intervallen am Berg, dann Frühstück in der Lodge. Um 12 Uhr Schwimmen, 5 km mit Intervallen, anschließend Mittagessen selbst kochen. Um 17 Uhr dann noch eine Lauf-Einheit über 1:15 Stunden. Abschließend Abendessen z.B. in der Hauptstadt Windhoek mit einer kleinen Gruppe von Athleten.

Freizeit? Was hat Tim Hellwig sonst noch so in Namibia getrieben und erlebt? 

Neben den intensiven Trainingseinheiten und den entsprechend notwendigen Ruhe- und Regenerations-Zeiten, blieb nicht viel Zeit für die Athletinnen und Athleten, Land und Leute näher kennenzulernen. Gemeinsames Essengehen stand als Freizeitbeschäftigung ganz oben. Gute Restaurants schaffen eine willkommene Abwechslung im Trainingsalltag. Windhoek bietet einige sehr gute und preisgünstige Restaurants, in denen man häufig bestes Rindfleisch von hoher Qualität zubereitet bekommt. Auch Zebrafleisch wird serviert, was Teil der großen Wildfleischkultur des Landes ist. Dieses stand allerdings nicht auf Tims Speiseplan. 

Gemeinsames abendliches Kochen oder Grillen mit vier bis sechs Leuten stand auch regelmäßig auf dem Programm. Die DTU-Reisegruppe war auf einer camp-artigen Anlage mit einzelnen Bungalows und Wohneinheiten mit eigener kleiner Küche untergebracht. Das Frühstück vor der ersten Trainingseinheit konnten sich die Athleten somit selbst zubereiten. Ein zweites Frühstück um 10:30 Uhr wurde dann gemeinsam in der Travel Lodge eingenommen. Omelett, Porridge, Toast waren an der Tagesordnung. Mittags wurde meist selbst gekocht, Reispfanne ist für Tim Hellwig ein beliebter Klassiker. An Ruhetagen ging’s auch mal zum Kaffeetrinken und Shopping in die Mall. 

Die vier Wochen in Namibia sind nun geschafft und Tim Hellwig bleiben neben den Trainingseffekten und der guten Vorbereitung auf eine anstrengende Saison, viele schöne Erinnerungen an das Training in der einzigartigen Natur und Landschaft, wo es zum Trainingsalltag gehört, wenn auch mal Affen oder Giraffen beim Radtraining die Straße kreuzen oder am Rande stehen. 

Saisonstart auf der Formel-1-Strecke 

Vom Trainingslager in Namibia ging es für Tim Hellwig gleich weiter nach Abu Dhabi. Die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate ist am 08. und 09. März Gastgeber für den Auftakt der World Triathlon Championship Series (WTCS), der Elite-Serie im Triathlonsport, vergleichbar einer Art Champions League bei den Fußballern. Mit dem Unterschied, dass nach bis zu acht Veranstaltungen am Ende der Serie der Titel des World Triathlon Champion vergeben wird. Die Wettkämpfe werden über die Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) durchgeführt.

Das Triathlon-Event in den Emiraten wartet mit einigen Besonderheiten auf. Ein Großteil des Rennens wird auf dem Yas Marina Circuit, der Formel-1-Rennstrecke in Abu Dhabi ausgetragen. Das Radfahren und Laufen erfolgen hauptsächlich auf dem Motorsport-Rundkurs, auf dem seit 2009 die Formel-1-Rennen stattfinden. Es wird ein Abendrennen unter Flutlicht sein, das bei Sonnenuntergang um 18 Uhr Ortszeit mit dem Startschuss für das Schwimmen im Hafenbecken beginnt. Anschließend geht’s in die Boxengasse, die als Wechselzone zwischen den einzelnen Disziplinen fungiert. Bei vermutlich immer noch bis zu 30 Grad Celsius Lufttemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit geht’s dann erst mit dem Rad und dann im Laufschritt über die Piste – im wahrsten Sinne des Wortes. 

Die besten Triathleten der Welt werden am Start sein. Nach seinem herausragenden achten Platz in der Endabrechnung der Serie im vergangen Jahr, gehört Tim auch in diesem Jahr zum erweiterten Favoritenkreis für eine Top-Platzierung. Wobei auch dieser Wettbewerb im Olympiajahr einen anderen Stellenwert erfährt als üblich und dem obersten Ziel Olympia untergeordnet wird.

Standortbestimmung für Paris 

Der Saisonauftakt im Wüstenstaat wird für Tim Hellwig eine Standortbestimmung für das Olympiajahr sein. Nach den sehr guten Erfahrungen mit der Trainings- und Wettkampfsteuerung aus dem vergangenen Jahr wird Tim Hellwig auch in dieser Saison mit seinen Trainern versuchen, seine Leistungskurve und die Auswahl der Wettkämpfe so zu steuern, dass er idealerweise zu den Olympischen Spielen in Paris am 30. Juli 2024 (Termin für das Einzelrennen der Männer) sein Maximum abrufen kann. 

Durch die bereits sichere Qualifikation für Paris ist der Druck für Tim nicht so groß, an jedem Wettbewerb teilnehmen zu müssen. Entsprechend wird er seinen Saisonkalender und die Wettkampfeinsätze individuell, je nach physischer und terminlicher Situation planen und gegebenenfalls im weiteren Verlauf bis Olympia anpassen. 

Nach aktuellem Stand plant Tim nach seinem Saisonstart in Abu Dhabi vorerst folgende weitere Einsätze bis zum Highlight in Paris: 

  • 30. März: World Triathlon Indoor Cup Lievin (Frankreich) – In einer 25-Meter-Schwimmhalle, die speziell für das Event eingerichtet wurde, werden die besten Triathleten ihre Fähigkeiten in sehr kurzen Distanzen testen. Das Rennen wird vor über 5.000 Zuschauern stattfinden, die von einem DJ und atemberaubenden Shows begeistert sein werden. Ein etwas anderes Triathlon-Event – mit Spaßfaktor – aber auch eine gute Möglichkeit für Tim, sich mit den vermutlich härtesten Konkurrenten um die olympischen Medaillen aus Frankreich zu messen.
  • 4. Mai: Grand Prix de Triathlon Frejus (Frankreich) – Französischer Clubmeisterschafts-Wettbewerb der Division 1 – auch hier, wieder zahlreiche französische Top-Athleten, auf die der Saarländer treffen wird.
  • 25. – 26. Mai: WTCS in Cagliari (Italien) – 3. Wettbewerb der Serie
  • 30. Juli – 05. August: Olympische Spiele Paris (Einzel- + evtl. Mixed-Relay-Rennen)

Kurzfristige Planänderungen sind im Laufe des Jahres je nach Entwicklung möglich. 

Die Zeiten zwischen den Wettbewerben wird Tim immer wieder ins Saarland zurückkehren, um am Olympiastützpunkt in Saarbrücken, dem Sportcampus Saar, sein Trainingspensum mit den DTU-Kader-Athleten und -Trainern und vor allem mit seinen Team-Kameraden des HYLO® Team Saar abspulen zu können. Mögliche Einsätze mit dem HYLO® Team Saar in der diesjährigen Triathlon-Bundeliga werden vermutlich dem übergeordneten Ziel Olympia zum Opfer fallen. Hier wird von Fall zu Fall kurzfristig über einen Einsatz Hellwigs entschieden.

Wir wünschen Tim Hellwig einen guten Start in die Olympia-Saison und alles Gute und viel Erfolg auf seinem Weg von Abu Dhabi bis nach Paris. 

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