Eiskalter Triumph – Andreas Waschburger ist der „King of the Ice“
Mit zwei Goldmedaillen und zwei Bronzemedaillen kehrte der saarländische Freiwasserschwimmer Andreas Waschburger in der vergangenen Woche von den Europameisterschaften im Eisschwimmen in Oradea, Rumänien (02. – 04. Februar 2024) zurück. Zwei neue Weltrekorde hatte er auch noch im Reisegepäck mitgebracht.
Bereits zum Auftakt der ersten EM in dieser Disziplin sicherte sich Andreas Waschburger am Freitag (02. Februar) seine erste Goldmedaille im Freistil auf der 500 m Strecke mit einer Zeit von 5:32,72 Minuten, was zugleich einen neuen Weltrekord für den Polizeikommissar aus Saarbrücken bedeutete.
In der Königsdisziplin des Eisschwimmens, den 1.000 m Freistil, gewann er am Folgetag (03. Februar) sein zweites Gold. Mit einer Zeit von 11:24,20 Minuten gelang ihm auch hier ein neuer Weltrekord und bescherte ihm den inoffiziellen Titel des „King of the Ice“.
Bei seinem dritten Einzelstart am Sonntag (04. Februar) über 250 m belegte „Waschi“ den 3. Rang (2:41,90 Minuten) hinter Andrei Enache aus Rumänien und Marcin Szarpak aus Polen. Damit konnte Waschburger in allen drei Einzeldisziplinen einen Platz auf dem Siegertreppchen erklimmen.
Eine weitere Bronze-Medaille gewann er mit der deutschen Staffel über die 4×250 m Strecke (11:50,50 Minuten), hinter Polen (11:48,44 Minuten) und Frankreich (11:48,45 Minuten). Im vergangenen Jahr stellte das Team auf dieser Strecke bei der Weltmeisterschaft einen Weltrekord (11:40,55 Minuten) auf, der jedoch bei dieser EM nicht unterboten wurde. In der 4×50 m Staffel erreichte Waschburger mit der deutschen Mannschaft den 5. Platz.
„Zwei Europameistertitel und zwei Weltrekorde sind einfach atemberaubend. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Bilanz dieser EM“, so Andreas Waschburger.
Eisschwimmen ist ein Extremsport, der nicht nur körperlich, sondern insbesondere mental eine große Herausforderung für die Athleten darstellt. Die Wettbewerbe bei der Europameisterschaft wurden in einem 50 m Außenbecken bei einer Wassertemperatur von 3,9 Grad Celsius ausgetragen. Eine Voraussetzung für die Anerkennung eines Weltrekords ist eine Wassertemperatur von unter 5 Grad Celsius. Im Eisschwimmen ist keine Neopren-Kleidung erlaubt, sondern nur die übliche Becken-Wettkampfkleidung.
In seiner langen und erfolgreichen Karriere als Freiwasserschwimmer, mit Platz 8 bei den Olympischen Spielen 2012, zahlreichen EM-Medaillen, Weltcupsiegen und einem zweiten Platz im Gesamtweltcup 2016, hat der 37-jährige Andreas Waschburger über Strecken von 5, 10 und 25 Km schon immer sein Durchhaltevermögen und seine Ausdauerfähigkeiten demonstriert.
Bereits im vergangenen Jahr hat der Saarländer begonnen seinen Horizont um die Leidenschaft für die extremen Disziplinen und Herausforderungen in seiner Sportart zu erweitern.
So konnte Waschi Anfang 2023 mit zwei ersten Plätzen und einem neuen Weltrekord in der 4 x 250m Freistil Mixed Staffel bei der Eisschwimm-Weltmeisterschaft in Samoëns in Frankreich erste Erfolge feiern. Dann, am 08. September 2023, die Erfüllung eines Lebenstraumes. In 6:45:25 Stunden durchquert Waschburger in neuer Weltrekordzeit den Ärmelkanal. Noch nie ist ein Mensch schneller von England nach Frankreich durch die Meerenge geschwommen.
Mit den herausragenden Leistungen bei der Eisschwimm-EM hat Andreas Waschburger wiederholt sein Ausnahmetalent demonstriert und seine Fähigkeit bis an die Leistungsgrenzen und darüber hinaus gehen zu können. Wir sind gespannt, was da noch kommen mag.