Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Johannes Vetter bereit für den großen Wurf!

Der Speerwerfer Johannes Vetter steht nach langer Leidenszeit vor seinem Comeback und dem Start in die Olympia-Saison.

Johannes Vetter, der deutsche Rekordhalter im Speerwurf (97,76 Meter), hat nach zwei schwierigen Jahren voller sportlicher und gesundheitlicher Rückschläge, den Blick fest auf die Zukunft gerichtet. Die vergangenen beiden Jahre waren für Vetter aus sportlicher Sicht eine Zeit des Leidens, in der er aufgrund anhaltender Schulterschmerzen kaum Wettkämpfe bestreiten konnte.

Diese Phase war geprägt von der frustrierenden Erfahrung, wichtige Wettkämpfe wie die WM 2022 in Eugene (USA), die Heim-EM in München und die WM-Titelkämpfe 2023 in Budapest verpassen zu müssen. Doch trotz dieser für einen Hochleistungssportler bitteren Enttäuschungen hat Vetter nie aufgegeben. Obwohl die genaue Ursache seiner Schulterschmerzen nie eindeutig identifiziert wurde, erkannten Vetter und sein Team, vor allem bestehend aus seinem Physiotherapeuten, sowie Boris Obergföll seinem persönlichen Trainer und Bundestrainer des deutschen Speerwurfkaders, dass sein Schulterblatt durch jahrelanges Werfen leicht verschoben war, was die Beweglichkeit desselben beeinträchtigte. Durch gezielte physiotherapeutische Maßnahmen, einschließlich Kräftigungs- und Mobilisationsübungen, konnte er diesem Problem entgegenwirken. Diese Bemühungen waren letztendlich erfolgreich, und Vetter verspürt nun keine Schmerzen mehr in seiner Schulter. Die Verletzung ist komplett auskuriert und seit Herbst letzten Jahres arbeitet der Weltmeister von 2017 wieder hart an seinem Comeback.

Neben den vielen Physio-Einheiten, um das Schulterblatt wieder an die richtige Stelle zu bringen, hat der DLV-Athlet der LG Offenburg seit Mitte Oktober wieder mit dem Werfen begonnen und arbeitet mit seinem Trainer Boris Obergföll kontinuierlich an der Wurftechnik. 

Trainingslager Südafrika

Im Dezember ging es für den Sportsoldat der Bundeswehr zu einem ersten Trainingslager nach Stellenbosch in Südafrika mit dem Ziel, die Grundlagen für die nächsten Herausforderungen und die Olympia-Saison zu legen. Von Mitte Februar bis Anfang März folgte ein weiteres Trainingslager mit einem vierköpfigen Speerwurfkader des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) ebenfalls in Südafrika, diesmal in Potchefstroom bei Johannesburg. Mit dem amtierenden Europameister Julian Weber (USC Mainz), der Europameisterin von 2018 Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) und Jana Marie Lowka (Eintracht Frankfurt) wurde bei idealen klimatischen Bedingungen und Temperaturen über 20 bis zu 30 Grad Celsius die Vorbereitung auf die neue Saison vorangetrieben. Die warmen Temperaturen an der Südspitze Afrikas tun der Muskulatur gut und bergen ein geringes Verletzungsrisiko bei den enormen Belastungen. Außerdem finden die Spitzenathleten bei dem „Sports-Village“ bei Johannesburg beste Trainingsanlagen vor und der Belag passt. 

Die Trainingsschwerpunkte in Südafrika unterschieden sich kaum von den alltäglichen Trainingseinheiten in der Heimat, außer dass sie teilweise etwas intensiver waren. Kraft- und Schnellkrafttraining sowie Speerwurfspezifische Einheiten, Wurf- und Technik-Training standen hauptsächlich auf dem Programm. Circa neun Trainingseinheiten pro Woche kamen so für den Speerwerfer zusammen. Jeder der Athleten vor Ort spulte sein individuelles Programm ab. Täglich mindestens eine Stunde therapeutische Behandlung durch die mitgereisten Physiotherapeuten und Osteopathen wurden ergänzt von Sauna-Einheiten oder Eisbad-Sessions. Mit dem mitgereisten Biomechaniker und Bundestrainer Boris Obergföll wurden regelmäßig die Videoaufzeichnungen bei den Wurfeinheiten gemeinsam analysiert und Optimierungen herausgearbeitet. 

Keine Zeit für Safaris

Bestes Wetter und atemberaubende Landschaft: Südafrika ist ein Traumziel für viele Urlauber. Für Jojo Vetter bedeutete es vor allem harte Arbeit und „keine Zeit für Safaris oder sonstige Späße“, wie er es selbst beschreibt. Die Herbst- und Winterzeit ist die härteste Trainingsphase, hier werden mit hohen Umfängen und schweißtreibenden Einheiten die Grundlagen für die Erfolge im Sommer gelegt. Entsprechend war der Fokus im Trainingslager ganz klar definiert. Die wenigen freien Momente zwischen den diversen Einheiten, nutze Johannes meist zur Entspannung und Ablenkung am Pool der Hotel-Anlage. Oder es ging mal zum gemeinsamen Abendessen außerhalb der Anlage mit den mitgereisten Athleten und Betreuern. Hauptsächlich spielte sich jedoch die meiste Zeit, wie auch die Verpflegung, auf der Hotel-Anlage bzw. den Trainingsanalgen ab. 

Ein üblicher Tagesablauf für Johannes Vetter im Trainingslager gestaltete sich in der Regel wie folgt:

  • 7.30 Uhr aufstehen,
  • 8.00 Uhr Frühstück in der Lobby,
  • 10.00 Uhr Training,
  • 12.30/13 Uhr Mittagessen,
  • 16.00 Uhr Training,
  • 19.00/20.00 Uhr Abendessen,
  • anschließend noch Physio und dann aufs Zimmer und Schlafengehen. 

Comeback mit Ziel Olympia 

Mit neuem Mut und frischer Zuversicht blickt Vetter nun auf die bevorstehende Saison mit dem Höhepunkt im August bei Olympia in Paris. Er ist entschlossen, seine Leidenszeit hinter sich zu lassen und wieder an die Spitze des Speerwurfs zurückzukehren. Jetzt gilt es wieder, Stück für Stück in den Wettkampfmodus zu kommen und sich die nötige Wettkampfhärte zu erarbeiten. Der Werfer-Europacup in Leiria (Portugal) vergangene Woche kam noch zu früh für den bald 31-jährigen (26. März) Wahl-Offenburger aus Dresden. Mit leichten Ellenbogenproblemen und noch „ein wenig gerädert vom Trainingslager in Südafrika“ verzichtete Jojo auf einen Start. Vetter hätte dort gerne die Olympia-Norm von 85,50 Metern abgehakt, doch die Gesundheit gehe vor. 

In den kommenden Wochen wird er seinen normalen Trainings-Rhythmus fortsetzen und gezielt die nächsten Wettkämpfe ansteuern. Ab 21. April wird voraussichtlich ein weiteres Trainingslager in Belek (Türkei) anstehen. Spontane Wettkampf-Meldungen in der Region schließt er nicht aus. Ansonsten ist der diesjährige Leichtathletik-Kalender reichlich gespickt mit Wettkampf-Terminen, bei denen der DLV-Athlet sich in Wettkampfform bringen und wieder große Weiten erzielen möchte. 

Diverse Continental-Tour-Meetings stehen zur Auswahl, zu denen eine Teilnahme kurzfristig entschieden wird. Anfang Mai startet die Diamond League in Doha. Am 12. Mai ist ein Stelldichein beim Heimwettkampf, dem HYLO® Speerwurfmeeting in Offenburg geplant. Weitere Fixpunkte im Kalender sind die Leichtathletik-EM in Rom (07. bis 12. Juni 2024) und evtl. auch die Deutsche Meisterschaft in Braunschweig am 29. Juni. Den Höhepunkt der Saison soll dann für Johannes Vetter am 06. August (Qualifikation) bzw. am 08. August 2024 das Speerwurf-Finale bei den Olympischen Spielen in Paris darstellen.

Die vergangenen Jahre mögen eine Herausforderung gewesen sein, aber sie haben Vetters Entschlossenheit nur gestärkt. Mit seinem unerschütterlichen Willen und seiner Leidenschaft für den Sport wird Johannes Vetter auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris wieder sein Bestes geben. Wir freuen uns darauf, ihn auf diesem spannenden Weg zu begleiten.

Erfahre mehr über die HYLO® Produkte bei Trockenen Augen

This site is registered on wpml.org as a development site.